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  • AutorenbildSandra Künzler

Wie du deine Angst mit Neugier überwinden kannst

“Curiosity will conquer fear more than bravery will.”

(James Stephens)


Angst ist eine natürliche Reaktion, die uns vor potenziellen Gefahren schützen soll. Doch oft hält sie uns auch davon ab, neue Erfahrungen zu machen und unsere Komfortzone zu verlassen. Wir alle wissen, dass Ängste und chronischer Stress auf dem Vormarsch sind, und viele Menschen überfordern. Dieser Artikel soll dir helfen, zu verstehen, wie du mit Ängsten umgehen kannst.


Wenn wir uns in einem Stresszustand befinden, nimmt unser limbisches System, das emotionale Zentrum unseres Gehirns, eine Bedrohung wahr, insbesondere die Amygdala im Gehirn. Dadurch wird eine Kaskade von Stresshormonen und -reaktionen im Körper ausgelöst.


Wenn wir uns in einem gestressten oder potenziell ängstlichen Zustand befinden, können wir nicht gleichzeitig neugierig oder einfühlsam sein. Der präfrontale Kortex, der CEO unseres Gehirns, der für die Exekutivfunktion, die Kommunikation, die Steuerung und die Koordinierung der Funktionen der verschiedenen Teile des Gehirns zuständig ist, geht für einen Moment offline. Das bedeutet im Wesentlichen, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Aufmerksamkeit und Konzentration zu regulieren. Der präfrontale Kortex ist es, der uns zur Vernunft mahnt, bevor wir allen Abnehmplänen zum Trotz die ganze Tafel Schokolade essen. Ebenso schreitet er beschwichtigend ein, bevor wir unserer Wut Ausdruck geben und ausfällig werden oder gar jemanden körperlich angehen.


Angst, Anspannung und innere Widerstände enstehen auch wenn wir uns unbewusst davor fürchten, von anderen beurteilt oder kritisiert zu werden.


Vielleicht hast du es auch schon erlebt, dass du dich vor einer Präsentation angespannt und unwohl gefühlt hast. In diesen Momenten zeigt sich dies durch unseren inneren Dialog. Limitierende Sätze wie


  • Die Leute mögen mich nicht

  • Die Leute denken ich bin nicht kompetent

  • Ich habe Angst


blockieren dich unbewusst.


Wenn wir in bestimmten sozialen Situationen Angst haben, liegt das häufig daran, dass wir uns auf externe Faktoren konzentrieren, auf die wir keinen Einfluss haben.


Diese externen Einflüsse sind normalerweise Dinge wie Ablehnung, erwartete Ergebnisse und Wahrnehmung der anderen. Wir sind besorgt, dass wir abgelehnt werden, unser Ziel nicht erreichen oder negativ wahrgenommen werden. Wir werden diese externen Faktoren niemals kontrollieren können. Wir können nur kontrollieren, was wir gerade tun, und unsere Aufmerksamkeit nach innen lenken, auf das, was wir kontrollieren können.


Verändere deinen Mindset und versuche limitierende Gedanken mit Neugier zu ersetzen.


  • Ich bin neugierig und gespannt auf meine Performance

  • Ich freue mich und bin gespannt auf die Reaktion des Publikums

  • Ich bin aufgeregt (hat eine andere Wirkung, als ich habe Angst)


Ein Schlüssel zur Überwindung von Angst liegt in der Entwicklung einer neugierigen Haltung ihr gegenüber. Neugier eröffnet uns neue Möglichkeiten, fördert das Lernen und Wachstum und ermöglicht es uns, über uns selbst hinauszuwachsen. Neugier ist der Gegenspieler der Angst. Anstatt sich wie gelähmt zu fühlen, flüchten oder sich verkriechen zu wollen, geraten wir, wenn wir neugierig, sind in einen Zustand, der einhergeht mit einer erhöhten Bereitschaft, sich neuen, ungewohnten Situationen auszusetzen oder neue Dinge zu erforschen.


Wenn du Angst in Situationen verspürst, die in Wirklichkeit keine Gefahr für Leib oder Seele darstellen, dann beraubst du dich deines eigenen Potenzials.


Auch wenn es sich oft nicht so anfühlt, aber Angst ist nichts, dem wir ausgeliefert sind. Anstatt sich auf das Warum zu fokussieren, fokussiere dich auf das Wie. Das heisst, frage dich nicht warum du Angst hast, sondern wie sich diese Angst anfühlt und wo du sie spürst. Es geht darum bewusst wahrzunehmen wie wir mit unseren Emotionen umgehen, anstatt sie zu korrigieren oder zu verändern.


Hier sind einige Tipps und Fragen, die dir dabei helfen, deine Angst zu überwinden.



ANGSTAUSLÖSENDER TRIGGER ➣ STOP ➣ SEI NEUGIERIG



1. Sei neugierig und untersuche deine Angst genauer.

Statt vor deiner Angst davonzulaufen, nimm dir Zeit, sie genauer zu betrachten. Was will mir die Angst sagen? Was löst die Angst aus? Welche Gedanken und Emotionen begleiten deine Angst? Wo sprüre ich die Angst in meinem Körper, ist die Angst vor oder hinter mir, fühlt sie sich warm oder kalt an?

Wenn die Angst beispielsweise gross und dunkel vor dir steht, mach sie klein und stell sie hinter dich.

Indem du sie besser verstehst, kannst du sie rationaler betrachten und damit umgehen.


2. Das Drama in deinem Kopf

Oftmals gehen wir in unserem Kopfkino zu weit und übertreiben. Die möglichen negativen Konsequenzen einer Situation erscheinen deutlich dramatischer, als sie in Realität jemals werden. Frage dich, was das Schlimmste ist, was passieren kann? Du wirst feststellen, dass die tatsächlichen Risiken überschaubar sind. Dies kann deine Angst lindern und deine Performance verbessern.


3. Lerne aus vergangenen Erfahrungen.

Betrachte vergangene Situationen, in denen du deine Ängste überwunden hast. Was hast du daraus gelernt? Wie hast du dich danach gefühlt? Indem du diese Erfahrungen reflektierst, wirst du erkennen, dass du bereits über die Fähigkeit verfügst, deine Angst zu überwinden und Neues zu entdecken.


4. Stelle dir positive "Was-wäre-wenn"-Fragen.

Anstatt dich von negativen "Was-wäre-wenn"-Gedanken leiten zu lassen, fordere dich selbst heraus, positive Versionen dieser Fragen zu stellen. Frage dich beispielsweise: "Was wäre, wenn alles gut geht?" oder "Was wäre, wenn ich etwas Aufregendes entdecke?" Diese Fragen wecken deine Neugier und geben dir einen optimistischen Blick auf die möglichen Ergebnisse.


5. Suche nach Vorbildern.

Finde Menschen, die bereits ihre Ängste überwunden haben und ähnliche Ziele erreicht haben. Lerne von ihnen, höre ihre Geschichten und lass dich inspirieren. Vorbilder können dir den Glauben an deine eigenen Fähigkeiten geben und dir Mut machen, deine Ängste anzugehen.


6. Experimentiere und akzeptiere den Prozess.

Einen anderen Umgang mit Ängsten zu finden ist ein Prozess, der vielleicht nicht sofort funktioniert. Akzeptiere, dass es Rückschläge geben kann und nicht jeder Versuch erfolgreich sein wird.


Fazit:

Die Überwindung von Ängsten erfordert Zeit, Übung und Selbstreflexion. Indem du dich mit den erwähnten Tipps und Fragen auseinandersetzt, kannst du deine Ängste besser verstehen. Neugier ist eine wichtige Fähigkeit um Ängste zu überwinden und sich von negativen Gedankenmustern zu lösen.


Jede Erfahrung ist eine Lernchance und ein Experiment. Sowohl Ängste als auch Scheitern gehören zum Leben um dich weiterzuentwickeln. Gehe häufiger neue Wege und wachse über deine Grenzen hinaus. Dein innerer Forscher wird dich zu erstaunlichen Erfahrungen und Entdeckungen führen, die dein Leben bereichern werden. Also wage es, neugierig zu sein und die Angst hinter dir zu lassen!


Danke für deine Unterstützung und das Teilen dieses Artikels!

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