🏁 Die letzten 74 Tage - Wie du dein Jahr erfolgreicher beenden kannst, als du es begonnen hast.
- Sandra Künzler

- 18. Okt.
- 5 Min. Lesezeit

Die letzten Kilometer zählen! Hier sind 5 + 1 Tipp, für einen erfolgreiches letztes Quartal mit Fokus.
Stell dir vor, du läufst einen Marathon. Dreiviertel der Strecke liegt hinter dir, du bist müde, dein Körper ist müde, deine Beine schwer, und dein Kopf flüstert dir zu, „Ich kann nicht mehr, ich schaffe das nicht!"
So ähnlich verläuft es auch gegen Jahresende. Der Oktober ist da, das Jahr hat sich leise in das letzte Quartal geschoben. Du blickst zurück auf all das, was du erreichen wolltest. Einige Ziele hast du erreicht, andere sind irgendwo zwischen Termindruck, Meetings und dem echten Leben auf der Strecke geblieben.
Viele geben jetzt innerlich auf.
„Das Jahr ist ja sowieso bald vorbei.“ oder Damit beginne ich dann nächstes Jahr".
Aber genau jetzt, auf den letzten Kilometern, kannst du noch einmal richtig etwas bewegen.
Warum das Jahresende so entscheidend ist
Psychologisch gesehen ist der Jahreswechsel kein neutrales Datum. Er markiert einen mentalen Übergang, einen Punkt, an dem dein Gehirn automatisch Bilanz zieht. Das nennen Psychologen den “fresh start effect”, Momente, in denen wir natürlicherweise innehalten und neu justieren.
Aber anstatt bis zum Jahresende zu warten, gehst du besser bewusst in diesen Prozess und konzentrierst dich in den letzten Wochen darauf, was wirklich wichtig ist und dich beruflich und privat weiter bringt.
🔥 Tipp 1
Fokussiere, darauf was wirklich zählt
74 Tage der Klarheit
Viele Menschen versuchen, in den letzten Monaten noch alles nachzuholen. Doch das führt nur zu Stress. Fokussiere dich auf die 2–3 Dinge, die wirklich einen Unterschied machen.
Mach es wie ein Spitzensportler in der Saisonvorbereitung.
Er schaut nicht auf alles, was noch fehlt, sondern auf das, was seine Form am meisten stärkt.
Was bringt mir im Moment die meiste Energie?
Womit kann ich am meisten bewirken?
Was ist mein Beitrag, der über das Jahr hinaus Wirkung zeigt?
Setze dir drei Mikro-Ziele bis Jahresende
Etwas abschliessen. Ein Projekt, ein Gespräch, ein offenes Thema.
Etwas loslassen. Eine Aufgabe, eine Verpflichtung, einen Gedanken, der dich blockiert.
Etwas beginnen. Eine Routine, die dich weiterbringt, z. B. Bewegung, Journaling, Achtsamkeittraining.
Diese drei Handlungen sind wie mentale Anker. Sie helfen dir, mit einem Gefühl der Selbstwirksamkeit ins neue Jahr zu starten, statt mit Ballast aus dem alten Jahr.
⏰ Tipp 2
Nutze deine produktivste Zeit am Tag
Wann bist du am produktivsten? Plane deine Aufgaben dementsprechend ein. Bist du ein Morgenmensch, dann blocke dir Zeit im Kalender, erledige deine wichtigsten Aufgaben in den Morgenstunden und lege dein Smartphone während dieser Zeit in einen anderen Raum.
Studien zeigen: Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist viel effektiver als Flugmodus oder einfach auf stumm zu schalten.
🧘♀️ Tipp 3
Dein Energiehaushalt
Lerne, wie du deine Kräfte richtig managst
Erfolg hängt nicht nur von Willenskraft ab, sondern von Energiekompetenz. Das, was im Spitzensport „Energy Management“ heisst, gilt genauso für den Alltag.
Wie gehst du mit deinen Ressourcen um? Wie sorgst du dafür, dass du dich nicht überforderst?
Hier ein paar einfache, aber wirkungsvolle Methoden, die deine mentale Gesundheit stärken.
🕯️ 1. Atmung als Reset
Mache eine kurze Atemübung zwischen zwei Meetings. Atme bewusst 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus. Das aktiviert dein parasympathisches Nervensystem, dein Körper geht aus dem „Fight-or-Flight“, in den „Rest-and-Digest“-Modus.
🌿 2. Mikropausen statt Dauerlauf
Alle 90 Minuten kurz aufstehen, Schultern lockern, tief atmen, kurz nach draussen schauen. Das versorgt dein Gehirn mit Sauerstoff, und erhöht messbar deine Konzentration.
💭 3. Mentales Offloading
Schreibe abends 3 Dinge auf, die dich beschäftigen, und schliesse das Notizbuch.
Das hilft, den mentalen Arbeitsspeicher zu leeren.
🏃♀️ 4. Bewegung als Energiequelle
Nicht, um Kalorien zu verbrennen, sondern um deinen mentalen Motor zu reinigen.
10 Minuten Bewegung = Dopamin (Einfluss auf Motivation und Glücksgefühle) & Klarheit.
Diese kleinen "Energieinseln"sind wie Verpflegungsposten beim Marathon, ohne sie läufst du leer.
💫 Tipp 4
Die Macht des inneren Dialogs
Wie du mit dir sprichst, bestimmt deine Realität
Die meisten erfolgreichen Menschen sind sich ihres inneren Dialogs bewusst, und nutzen diesen zu ihren Gunsten.
Wie sprichst du mit dir, wenn du unter Druck bist? Hörst du die Stimme eines wohlwollenden Freundes oder Coaches in deinem Kopf, oder sprichst du kritisch, genervt und eher unfreundlich mit dir?
Weisst du, wie du dich mit Worten steuern und deine Emotionen regulieren kannst?
Spitzensportler nutzen „Cue Words“, kurze, kraftvolle Wörter, die Fokus und Präsenz steuern,
„Ruhig.“
„Klar.“
„Jetzt.“
„Ich vertraue.“
Diese Worte sind wie mentale Knöpfe. Sie holen dich zurück in den Moment, in deine Stärke.
Nimm ein oder zwei Worte und verbinde sie mit deiner Atmung.
Einatmen, „Ruhig.“ – Ausatmen, „Loslassen"
Mach das 10 Sekunden lang, und du wirst spüren, wie sich dein Nervensystem beruhigt.
🌙 Tipp 5
Erholung ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für eine Top Leistung
Einer der grössten Missverständnisse über Erfolg ist, dass Erholung Schwäche bedeutet. Doch das Gegenteil ist wahr, Erholung ist der Moment, in dem du dich regenerierst, lernst und wächst.
Top-Athleten planen ihre Erholung genauso wie ihr Training. Sie wissen, während einer Pause integriert das Gehirn das Gelernte, und Schlaf ist für den Muskelaufbau und die Leistungssteigerung entscheidend.
Wie sieht aktive Erholung für dich aus?
Vielleicht ist es ein Spaziergang ohne Kopfhörer.
Vielleicht eine Stunde, in der du nichts „leistest“ und zwar ohne schlechtes Gewissen.
Vielleicht ein Wochenende ohne Bildschirm.
Erholung ist nicht „nichts tun“sondern ein strategisch geplanter Leistungsverbesserer.
💬 Warum das Gehirn den Jahresabschluss liebt
Neurowissenschaftlich passiert beim Jahresende etwas Spannendes, denn unser Gehirn liebt Abschlüsse, es will „offene Schleifen“ schliessen.
Wenn du also bewusst reflektierst, was du geschafft, gelernt oder verändert hast, gibst du deinem Gehirn die Chance, Kapitel zu schliessen und Energie freizusetzen.
Das schafft Ordnung in deinem Kopf, und öffnet den Raum für Neues.
Und damit kommen wir zum letzten Tipp, der ist erst für das Jahresende.
🪞 Tipp 6, Reflexion mit Tiefe
Am Ende des Jahres schauen viele auf ihre Zahlen, Umsatz, Projekte, Erfolge. Doch die wirkungsvollste Reflexion ist keine Excel-Tabelle, sondern ein ehrlicher Dialog mit dir selbst.
Nimm dir 30 Minuten, einen Kaffee, ein Notizbuch, und beantworte diese fünf Fragen:
Wofür bin ich in diesem Jahr wirklich dankbar?
Nicht oberflächlich, sondern was hat mich menschlich weitergebracht?
Wann habe ich mich lebendig gefühlt?
In welchen Momenten war ich ganz da, präsent, erfüllt, echt?
Wo habe ich mich zu sehr angepasst oder verbogen?
Wo bin ich von mir selbst abgerückt, um Erwartungen zu erfüllen?
Was habe ich über mich gelernt, auch durch Rückschläge?
Denn gerade die schwierigen Phasen sind Lehrmeister.
Was darf im nächsten Jahr leichter werden?
Vielleicht nicht „mehr“, sondern „weniger Müssen“.
Diese Fragen sind wie dein innerer Jahresabschlussbericht, und bieten die beste Voraussetzung um auch im nächsten Jahre weiter zu wachsen.
Erfolg bedeutet nicht nur, was du erreicht hast, sondern wer du dabei geworden bist.
Vielleicht war dieses Jahr nicht perfekt. Vielleicht gab es Rückschläge, Zweifel, Phasen, in denen du dich verloren hast. Aber das spielt keine Rolle.
Was zählt, ist, wie du diese letzten Wochen gestaltest.
Nutze sie, um wieder klar zu sehen, wer du bist und wohin du willst, und um in Einklang mit dir selbst zu kommen.
Erfolg ist kein Sprint. Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen und kleiner, regelmässiger Anstrengungen.
Vielleicht wirst du dieses Jahr am 31. Dezember merken, dass du nicht unzufrieden und erschöpft, sondern erfüllt bist.
Nicht getrieben, sondern klar.
Nicht leer, sondern lebendig.
Dann hast du dein Jahr erfolgreicher beendet, als du es begonnen hast!
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