Die meisten von uns würden zustimmen, dass es in der Regel ratsam ist, einen Backup-Plan zu haben. Die Dinge entwickeln sich selten genau so, wie man es erwartet, und es ist sinnvoll, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Eine Studie zeigt jedoch etwas, das dich vielleicht überrascht!
Allein der Gedanke an deinen Backup-Plan verringert deine Erfolgschancen!
Wissenschaftler aus Wisconsin und Wharton führten eine Reihe von Experimenten durch, bei denen die Probanden Aufgaben unter zwei Bedingungen erfüllen mussten. Eine Gruppe wurde gebeten, die Aufgabe einfach auszuführen, während sich die andere Gruppe vor Beginn Gedanken darüber machen musste, was sie tun würden, wenn sie es nicht schaffen. In jedem Experiment waren die Probanden, die über ihren "Plan B" nachdachten, weniger erfolgreich bei der Bewältigung der Aufgabe. Die Sicherheit durch Plan B mutiert zum Motivationskiller!
Die Forscher kamen zum Schluss, dass die Erstellung eines Backup-Plans tatsächlich negative Auswirkungen auf die Zielerreichung haben kann.
Die erfolgreichsten Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, lassen in ihrem Kopf, in ihren Gedanken keinen Platz für ein Scheitern oder einen Rückzug. Sie haben keinen Plan B. Sie wollen etwas, sie werden den Weg gehen - sei es ein bestimmtes Ziel im Unternehmen, eine Position, die sie anstreben, oder eine Zahl auf der Scorecard - und sie setzen auf sich selbst, um keinen Backup-Plan zu beanspruchen, wenn die ersten Hindernisse auftreten.
Wenn du einen Plan B hast, hast du dir bereits selbst die Erlaubnis erteilt, Plan A nicht zu erreichen. Wenn Plan A nicht klappt, habe ich wenigstens noch Plan B. Hier geht es um ein Wort, und zwar "klappt". Unsere Wortwahl hat sehr viel mit unseren Glaubenssätzen und unserem Verhalten zu tun. Wer sich sagt, "wenn es nicht klappt", hat erstens die Verantwortung für sein Vorhaben abgegeben und rechnet unbewusst bereits damit, dass er scheitert. Wer weiss, dass unsere Gedanken unser Handeln und demenstprechend das Resultat beeinflussen, tut gut daran auf seine Sprache zu achten.
Wer hat es in der Hand, dass es klappt?
Wieviel Herzblut und Zeit investierst du, damit es klappt?
Was passiert nach dem ersten Rückschlag?
Wolltest du dein Ziel ernsthaft erreichen oder hast einfach mal versucht etwas zu machen?
"Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen"
Sagte schon Meister Yoda in Star Wars! Ich versuche es, heisst nichts anderes als, dass du dir unsicher bist und kein Vertrauen hast, dass es klappt. Damit lässt du dir auch bereits eine Hintertüre offen, wenn du dein Vorhaben dann tatsächlich nicht in die Tat umsetzen kannst oder vorzeitig aufgibst.
Ich mache mich selbständig klingt ganz anders als ich versuche mich selbständig zu machen!
Wenn du deinem Vorhaben von Anfang nicht traust, oder zu wenig an deine Fähigkeiten glaubst, dann solltest du dich gleich dagegen entscheiden.
Konzentriere dich auf das Wesentliche, und denke daran, warum du beispielsweise mit deiner Geschäftsidee Erfolg haben willst. Natürlich ist es in Ordnung, seine Meinung auch mal zu ändern, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen sich von grossartigen neuen Ideen ablenken lassen und das Interesse an ihrem ersten Ziel verlieren, sobald es zu einer Herausforderung wird. Man muss an einem Ziel festhalten, um es zu erreichen.
Hier geht es nicht darum, sich naiv und unüberlegt zu verhalten, sondern um Engagement und Überzeugung für einen Weg, der vor uns liegt - ohne einen Backup-Plan im Kopf zu haben. Es geht darum, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben und darauf zu vertrauen, dass man es auch schafft, wenn es schwierig wird.
Plan A Mindset hat klare Vorteile
1. Volles Commitment
Ein Plan B kann dazu führen, dass man nicht voll und ganz in Plan A investiert. Das kompromisslose Commitment zu einem Ziel ist jedoch oft der Schlüssel zum Erfolg. Wenn alle Ressourcen und Energie auf ein Ziel fokussiert sind, steigen die Chancen auf Durchbruch und Erfüllung.
2. Kreativität und Anpassungsfähigkeit
Fehlt der Plan B, steigt der Druck, innovative Lösungen zu finden und sich an Veränderungen anzupassen. Das fördert Kreativität und eine schnellere Lernkurve, da man sich ständig an neue Gegebenheiten anpassen muss. Das Fehlen eines Backup-Plans zwingt dazu, aus Erfahrungen zu lernen, sei es durch Fehler oder Misserfolge. Dieses Lernen durch Erfahrung kann oft tiefer und nachhaltiger sein als das Wissen um einen potenziellen Ausweg.
3. Vermeidung von Ablenkungen
Ein Plan B kann von den eigentlichen Zielen ablenken. Wenn es eine Sicherheit gibt, kann dies dazu führen, dass man nicht die notwendige Anstrengung in Plan A steckt.
4. Herausforderungen bewältigen
Ohne Plan B müssen Hindernisse überwunden werden, anstatt sie als Grund für einen Plan B zu nutzen. Diese Überwindung stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern führt oft zu neuen Möglichkeiten.
Wir Menschen lieben es die Kontrolle über Dinge zu haben und möchten für alles einen
Plan B. Die Lösung für ein mögliches, zukünftiges Problem muss schon bestehen, damit wir im Falle, dass es eintritt, vorbereitet sind, und sofort handeln können. Das kann in bestimmten Situationen hilfreich sein.
Allerdings gibt es im Leben keine Sicherheiten! Verabschiede dich von der Illusion einer „sicheren“ Arbeitsstelle, von „sicheren“ finanziellen Verhältnissen oder einer „sicheren“ Zukunft. Dein Arbeitsplatz kann jederzeit Umstrukturierungen zum Opfer fallen. Eine Inflation könnte dein Vermögen auffressen. Oder du erhältst eine schreckliche Diagnose und all deine Zukunftspläne lösen sich innerhalb von Sekunden in Luft auf.
Wenn meine Klienten beispielsweise eine berufliche Veränderung anstreben, erarbeiten wir gemeinsam verschiedene Optionen, die für sie motivierend und attraktiv sind. Dabei sprechen wir allerdings auch nicht von Plan B, denn dies ist häufig ein Kompromiss und Kompromisse sind meist von mittelmässiger Qualität. Der Klient soll sich ja nicht mit einer schlechten Alternative zufrieden geben. Jetzt denkst du vielleicht, aber was wenn ich nicht weiss, wie ich meinen Traum erreiche? Eine gewisse Unsicherheit ist in dieser Situation ganz normal, du bist diesen Weg ja noch nie gegangen. Da die Qualität deiner Fragen, die Qualität deiner Antworten bestimmt, frag dich besser, "wie erreiche ich mein Traumziel?". Investiere Zeit um Lösungen zu finden und verschwende deine Energie nicht in die Erstellung eines Plan B!
Braucht es trotzdem manchmal einen Plan B?
Je nach Vorhaben und Lebenssituation ist ein Plan B sinnvoll oder sogar unerlässlich.
Aber sobald du diesen Plan B erstellt hast, solltest du versuchen, ihn aus deinem Kopf zu verbannen. Wie wir gelernt haben, soll man sich auf den Hauptplan und die potenziellen Vorteile konzentrieren, um den demotivierenden Effekt des Plan B zu minimieren.
Keinen Plan B zu haben, kann sicherlich hilfreich sein wenn es darum geht eine neue Stelle anzunehmen oder ein persönliches Ziel zu erreichen. In diesen Fällen ist ein hohes Mass an persönlichem Engagement entscheidend für den Erfolg.
Für unvorhersehbare Umstände kann es sinnvoll sein ein Sicherheitsnetz zu haben.
Auch ein minimales Mass an finanzieller Sicherheit ist vernünftig und schafft in vielen Situationen mehr Spielraum und ist notwendig um beispielsweise deine Fixkosten zu decken.
Die Entscheidung, ohne Plan B zu leben, ist eine radikale Wahl, die nicht für jede Situation geeignet ist. Es erfordert Mut, Engagement und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Dennoch kann dieses Mindset Menschen dazu befähigen, ihre Träume auf eine Weise zu verwirklichen, die sonst nicht möglich wäre. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, die zu den eigenen Werten und Zielen passen, und gleichzeitig die Flexibilität zu bewahren, um auf unerwartete Wendungen im Leben reagieren zu können.
Plan-A Denken heisst seine ganze Energie, Zeit und weitere Ressourcen in diese eine Sache zu investieren!
Sei kompromisslos, sei hartnäckig, sei ausdauernd! Überlege mal, wenn du als Führungskraft einstellen würdest, die Person mit Leidenschaft und Durchhaltevermögen, die auch unter widrigen Umständen ihre Ziele verfolgt, oder die Person, die versucht einen guten Job zu machen?
Erfolg beginnt im Kopf und endet auch dort!
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