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  • AutorenbildSandra Künzler

Beginner's Mind, dein Schlüssel zu Innovation und Wachstum

In einer Welt, die von ständigem Wandel und Innovation geprägt ist, suchen viele von uns nach Wegen, um den Status Quo zu hinterfragen und neue, unorthodoxe Ideen zu entwickeln. Eine wunderbare Methode, die uns dabei unterstützen kann, ist der Ansatz des Beginner's Mind.


Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept, und warum ist es auch im Geschäftsumfeld von entscheidender Bedeutung?


Der Begriff Beginner's Mind stammt ursprünglich aus dem Zen-Buddhismus und wird oft mit dem japanischen Ausdruck "Shoshin" gleichgesetzt. Er beschreibt eine Haltung der Offenheit, des Staunens und der Neugier, wie sie ein Anfänger an den Tag legt, frei von Vorurteilen und Voreingenommenheit, die unsere Wahrnehmung trüben können. Der Begriff wurde in unserer westlichen Welt vor allem durch das Buch "Zen Mind, Beginner's Mind" vom japanischen Zen Meister Shunryu Suzuki verbreitet.


Ähnlich wie beim Meditieren geht es darum, jede Situation mit völliger Offenheit anzugehen und Erwartungen oder Vorurteile zu vermeiden. Wenn ich mich von Erwartungen über das, was als nächstes geschehen soll befreie, kann ich Enttäuschungen verhindern.








Die Herausforderung der Voreingenommenheit


Unsere Voreingenommenheit ist tief in unserem Denken und unseren Erfahrungen verankert. Unbewusste Vorurteile sind mentale Abkürzungen, die uns zwar helfen, schneller Entscheidungen zu treffen und sich auf der Welt zurechtzufinden, doch genau hier liegt das Problem. Sie verhindern, dass wir Situationen, Menschen und Ideen unvoreingenommen begegnen. Dies macht es besonders schwierig, mit einem Beginner's Mind durch die Welt zu gehen, da wir dazu neigen, neue Informationen durch die Linse unserer bisherigen Erfahrungen zu filtern.


Um ein Beginner's Mind zu kultivieren, müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein:


1. Bewusste Achtsamkeit:

Die Fähigkeit, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und jede Erfahrung als neu und einzigartig zu betrachten. Das kannst du jeden Tag trainieren indem du die simplesten Dinge im Alltag so betrachtest, als würdest du sie zum ersten Mal sehen.


2. Weniger Vorurteile und Bewertungen:

Die Bereitschaft, vorgefasste Meinungen und Bewertungen beiseite zu legen und offen für neue Perspektiven zu sein.


3. Unsicherheit akzeptieren:

Die Erkenntnis, dass Unsicherheit und Nichtwissen Teil des Lernprozesses sind und eine Chance für Wachstum und Innovationen bieten.


4. Flexibilität:

Indem wir es Kindern nachmachen und eine Haltung offener und neugieriger Lernbereitschaft an den Tag legen, können wir uns schneller an veränderte Umstände anpassen. Ein Anfängergeist ist immer bereit, sich an unerwartete Ereignisse und Situationen anzupassen.


Bedeutung im Business


Im Geschäftsumfeld ist ein Beginner's Mind besonders wertvoll. Immer häufiger wird es notwendig den Status Quo zu hinterfragen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Bestehende Annahmen in Frage zu stellen und mit neuen, oft unorthodoxen Ideen zu experimentieren, hat bereits mehrfach zu neuen Erkenntnissen und weltverändernden Lösungen geführt, die in einem von Konventionen geprägten Denkmodus nicht möglich gewesen wären.


Einige der erfolgreichsten CEOs unserer Zeit verkörpern ein Beginner's Mind und haben ihre Unternehmen durch ihre Bereitschaft, anders zu denken, revolutioniert.


1. Satya Nadella (Microsoft): Unter Nadellas Führung hat Microsoft einen kulturellen Wandel vollzogen, der auf Empathie und einem ständigen Lernprozess beruht. Er betont die Wichtigkeit eines Growth Mindset, das eng mit dem Konzept des Beginner's Mind verwandt ist, um Innovationen voranzutreiben.


2. Elon Musk (Tesla, SpaceX): Musk ist bekannt für seinen unkonventionellen Ansatz in traditionellen Branchen. Sein Erfolg mit elektrischen Fahrzeugen und kommerzieller Raumfahrt ist teilweise seiner Fähigkeit geschuldet, mit einem Beginner's Mind an komplexe Probleme heranzugehen und das Unmögliche möglich zu machen.


3. Reed Hastings (Netflix): Hastings hat mit Netflix nicht nur die Art und Weise, wie wir Filme und Serien konsumieren, revolutioniert, sondern auch die Unternehmenskultur geprägt. Er fördert eine Kultur der Offenheit und Neugier, die es ermöglicht, bestehende Geschäftsmodelle kontinuierlich zu hinterfragen und zu innovieren.


Eines der besten Beispiele ist die Erfindung des iPhones. Als Steve Jobs und sein Team das iPhone konzipierten, gab es bereits Smartphones von anderen Herstellern auf dem Markt. Diese Geräte waren jedoch meist kompliziert in der Bedienung, mit kleinen Tastaturen und Stiften zur Navigation. Jobs sah nicht nur die Unzulänglichkeiten bestehender Produkte, sondern er erkannte auch, dass Nutzer sich eine intuitivere, einfachere Erfahrung wünschten.

Statt sich an den bestehenden Designs zu orientieren, ging das Apple-Team einen völlig neuen Weg. Sie stellten sich die Frage, wie ein Mobiltelefon im Idealfall funktionieren und aussehen sollte, als hätten sie noch nie zuvor ein Smartphone gesehen. Das Ergebnis war ein Gerät mit einem einzigen Button auf der Vorderseite, einem grossen Touchscreen und einer Benutzeroberfläche, die so einfach und intuitiv war, dass selbst Kinder und ältere Menschen sie ohne Anleitung bedienen konnten.

Diese Herangehensweise – das Infragestellen des Status Quo und das komplette Neudenken dessen, was ein Mobiltelefon sein könnte – ist ein Paradebeispiel für ein Beginner's Mind. Jobs und sein Team liessen sich nicht von den damals gängigen Designs und Funktionen einschränken, sondern waren offen für neue Möglichkeiten. Dadurch schufen sie ein Produkt, das nicht nur die Smartphone-Branche revolutionierte, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen weltweit kommunizieren, arbeiten und spielen.


Ein Beginner's Mind muss und kann nicht konstant an den Tag gelegt werden, es kann allerdings hilfreich sein, regelmässig über die "Art of The Impossible" nachzudenken. Nur weil wir es immer so gemacht haben, heisst nicht, dass es heute noch sinnvoll oder effizient ist.

Es gilt Bereiche, Produkte und Prozesse regelmässig zu hinterfragen und Out-of-the-box zu denken. Durch das Kultivieren dieser Geisteshaltung können wir über den Tellerrand hinausschauen, bestehende Grenzen überwinden und die Grundlage für echte Innovation und nachhaltiges Wachstum schaffen.


Wichtig: Es geht nicht darum, den Wert von Erfahrungen und Expertise zu mindern. Es geht mehr darum regelmässig ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu entdecken.


Eng verwandt mit dem Beginner's Mind ist das Konzept des "Growth Mindset" .Sie unterscheiden sich zwar in ihrem Ursprung und ihrer spezifischen Anwendung, aber dennoch sind sie insbesondere in Bezug auf Lernen, Entwicklung und die Überwindung von Herausforderungen, eng miteinander verbunden. Beide Konzepte betonen die Offenheit für neue Erfahrungen und die Bereitschaft, von ihnen zu lernen.


Growth Mindset, ein Begriff geprägt von der Psychologin Carol Dweck, beschreibt die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch konstanten Einsatz, gute Lehrmethoden und Ausdauer entwickelt werden können. Personen mit einem Growth Mindset sehen Herausforderungen als Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen und sind überzeugt, dass Misserfolge und Fehler Teil des Lernprozesses sind.


  • Lernbereitschaft: Sowohl der Beginner's Mind als auch das Growth Mindset fördern die Idee, dass es immer Raum für Wachstum und Verbesserung gibt, unabhängig vom aktuellen Kenntnisstand oder von Fähigkeiten.

  • Überwindung von Herausforderungen: Indem man Herausforderungen als Lernmöglichkeiten betrachtet (eine zentrale Idee des Growth Mindset), kann man die Neugier und Offenheit des Beginner's Mind anwenden, um kreative Lösungen zu finden und sich persönlich weiterzuentwickeln.

  • Fehler und Rückschläge: Beide Konzepte erkennen an, dass Fehler und Rückschläge nicht Zeichen von Unfähigkeit sind, sondern Chancen zum Lernen und zur Verbesserung. Diese Sichtweise kann Menschen ermutigen, Risiken einzugehen und neue Dinge auszuprobieren.

Ich versuche die Welt immer wieder zu hinterfragen und jeden Tag etwas Neues zu lernen. Je mehr ich mich vom Anspruch alles wissen zu müssen und alles perfekt ausführen zu wollen löse, umso einfacher wird es "The Art of Not Knowing" zu kultivieren. Dies gelingt mir vor allem dann, wenn ich achtsam mit mir und meiner Umgebung umgehe, meinen Tag reflektiere, und meine Glaubenssätze hinterfrage. Meine Arbeit und mein Leben bereiten mir viel mehr Spass, wenn ich offen bleibe für neue Ideen und Perspektiven, und die Welt unvoreingenommen immer wieder neue entdecke.


Ich freue mich, wenn du diesen Beitrag mit einem Beginner's Mind gelesen hast und ihn mit deinen Freunden teilst.



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