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  • AutorenbildSandra Künzler

Warum jeder meditieren kann!

Viele Menschen finden Meditation sei esoterisch. Doch die Hirnforschung sieht das heute ganz anders!


Immer wieder höre ich Leute erzählen, dass sie nicht meditieren können, weil sie ihre Gedanken nicht stoppen können!


Die meisten von uns sind nicht mit einer Meditationspraxis aufgewachsen.

Es gibt viele Missverständnisse darüber, wie eine erfolgreiche Meditationspraxis aussieht und wie sie sich anfühlt.


  • Darf ich Gedanken haben?

  • Muss ich meine Gedanken stoppen?

  • Was ist, wenn ich meinen "Monkey Mind" nicht "abschalten" kann?


Gedanken zu stoppen ist genau so unmöglich wie seinen Herzschlag zu stoppen. Gedanken kommen und gehen. Beim meditieren geht es darum, seinen Gedanken nicht verhaftert zu sein, sich nicht permanent ablenken zu lassen. Anstatt zu bewerten was passiert, versuche ich lediglich zu beobachten.


Bei der Beobachtung richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können.


Bei der Bewertung richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir über die Situation denken.


Jedes Mal wenn du einen Gedanken bewusst wahrnimmst während du meditierst, lässt du ihn bewusst wieder gehen, das heisst du steuerst deine Gedanken und nicht umgekehrt. Damit wirst du lernen Gefühle und Emotionen besser zu regulieren, da du nicht mehr jedem Impuls nachgehen musst.

Dies ist das eigentliche Training: Ein Gedanke kommt, du nimmst ihn achtsam wahr und lässt ihn gehen, indem du dich z.B. auf deine Atmung fokussierst und diesen beobachtest.


Meditation war ein Game-Changer in meinem Leben


Als sehr sensibler Mensch nehme ich meine Umwelt und meine Emotionen sehr intensiv wahr. Als kleines Mädchen fühlte ich oft überrollt von Eindrücken und von meinen Gefühlen. Ich empfand es manchmal als anstrengend und überfordernd meine eigenen Gefühle zu verstehen und einzuordnen. Auch mein Umfeld hatte oft kein Verständnis für meine Launen und meine Gefühlsschwankungen, was es mir noch schwerer gemacht hat zu meinen Gefühlen zu stehen, insbesondere wenn sie mich belastet haben.


Meditation war mir damals nicht bekannt und auch später als ich davon gehört hatte, konnte ich für mich keinen Mehrwert darin sehen. Ich hatte nicht genau verstanden, wie es funktioniert und hatte die gleichen Vorurteile wie viele Menschen heute auch haben.


Viele Jahre später habe ich ein Buch einer Frau gelesen, deren vierjähriger Sohn ertrunken ist. Sie fand dank Meditation einen Weg mit ihrem Schicksalsschlag umzugehen und lernte ihre oft sehr negativen Gedanken zu steuern und mit ihren extremen Emotionen umzugehen.


Das hatte mich beeindruckt und motiviert dem Meditieren eine Chance zu geben. Zehn Minuten am Morgen habe ich mir jeweils Zeit genommen und angefangen meinen Geist zu trainieren. Natürlich war es auch für mich eine Challenge, schliesslich ist aller Anfang schwer. Mir haben Meditations Apps zu Beginn geholfen mich an die 10 Minuten zu halten und mich nicht ablenken zu lassen.


Je häufiger ich meditiert hatte, je besser hatte es sich angefühlt. Einerseits konnte ich mich beim meditieren gut entspannen und andererseits gab es mir ein Gefühl der Selbstbestimmung. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles glauben muss, was mir mein Verstand erzählt und, dass ich mich auch nicht von jedem Gedanken vereinnahmen lassen muss. Das hat mich unheimlich bestärkt in meiner täglichen Praxis.


Was aber viel wichtiger ist für mich, war die Tatsache, dass ich im Alltag bewusst anders agieren konnte. Als temperamentvoller Mensch konnte es schon passieren, dass ich blitzschnell auf meine Umwelt reagierte, und manchmal Dinge gesagt oder getan habe, die ich im Nachhinein bereut habe.


Dank dem Achtsamkeitstraining konnte ich mich in bestimmten Situationen rechtzeitig dabei ertappen bevor ich reagiert habe. Dies gibt mir die Möglichkeit kurz innezuhalten und bewusst zu entscheiden, ob und wie ich reagieren will.


Das war für mich ein grosser Erfolg!


Ich war jetzt the Master of my Mind! 😊


Der zweite grosse Nutzen den ich aus dem Achtsamkeitstraining ziehe, ist dass ich mich meinen Emotionen stellen kann, auch den sogenannt negativen, und versuche sie zu verstehen. Wie wir wissen, hat jede Emotion eine Botschaft, so möchte uns die Angst beispielsweise schützen.


Ich kann mich besser konzentrieren und habe keine Leistungstiefs mehr, die früher am Nachmittag üblich waren.


Wie du siehst, ergeben sich durch Mediation unglaublich viele Vorteile, die automatisch zu einer verbesserten Lebensqualität führen.


Mittlerweile habe ich verschiedene Arten des Achtsamkeits- und mentalen Trainings ausprobiert und u.a. mit Atemtechniken, Visualisierungen ergänzt. Für mich gehören die zehn bis zwanzig Minuten am morgen zu den wichtigsten am Tag und ich habe in den letzten Jahren vielleicht zehnmal auf mein mentales Training am morgen verzichtet, wenn ich zum Beispiel krank war.


Ansonsten gibt es für mich keinen Vorteil nicht zu meditieren, sondern im Gegenteil eher Nachteile. Genau so wie ich meinen Körper trainiere, trainiere ich meinen Geist.


Meditation ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Methoden, die den Geist trainieren.


Lange Zeit wurde Meditation mit Religion, Esoterik und Spiritualität in Verbindung gebracht. Man denkt an Mönche und Nonnen, die im Kloster einen kontemplativen Lebenswandel führen.


Meditation ist mittlerweile als Entspannungstechnik wissenschaftlich anerkannt. Die sehr bekannte, von Jon Kabat-Zinn entwickelte Methode, MBSR (mindfulness-based stress reduction), trainiert die Achtsamkeit und hilft Stress zu managen. Ebenso kann es bei körperlichen sowie psychischen Krankheiten helfen.


In der Hirnforschung wird meditieren als mentales Training verstanden, d.h. du schickst dein Gehirn ins Gym. Dies führt zu verbesserter Selbstwahrnehmung und Selbstregulation.


Dein vegetatives Nervensystem wird beeinflusst indem es den Parasympathikus aktiviert, der dafür sorgt, dass du dich entspannen und erholen kannst. Gleichzeitig trainierst du deine Achtsamkeit und deinen Fokus, indem du dich zum Beispiel nur auf deine Atmung konzentrierst, und übst deine Aufmerksamkeit auf einem bestimmten Objekt zu halten. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung liegt auf der Regulation von Emotionen. Durch das Training der Achtsamkeit kann der Umgang mit Schmerzen, Ängsten, Depression oder Sucht günstig beeinflusst werden.


Weitere Vorteile:


  • Achtsamkeit verändert deine Gehirnstrukturen.

Die Macht der Achtsamkeit zeigt sich in dem ständig wachsenden Verständnis der Neuroplastizität. Wissenschaftliche Studien im Zusammenhang mit Achtsamkeit und Neuroplastizität haben gezeigt, dass Achtsamkeitspraktiken dazu beitragen können das Gehirn buchstäblich neu zu "verdrahten". Das heisst wir können jederzeit neue Dinge, Denk- und Verhaltensweisen lernen.


  • Achtsamkeit lehrt uns, zu agieren, anstatt zu reagieren.

Wenn wir nicht achtsam sind, neigen wir dazu, unbewusst auf äussere Reize zu reagieren

(z. B. auf das Wetter oder einen unfreundlichen Kommentar von jemandem am Arbeitsplatz). Durch eine Achtsamkeitspraxis werden wir uns unserer Emotionen, unserer gewohnheitsmässigen Reaktionen, unserer Überzeugungen und unserer Denkmuster bewusster. Dieses Bewusstsein befähigt uns zu wählen, wie wir auf die Ereignisse in unserem Leben reagieren wollen.


  • Meditieren kann den rastlosen Geist beruhigen.

Obwohl das Ziel der Meditation nicht darin besteht, unsere Erfahrungen zu manipulieren oder gewaltsam zu verändern, bekommen wir durch die Praxis die notwendigen Werkzeuge, um den denkenden Verstand mit Mitgefühl zur Ruhe zu bringen. Die Achtsamkeitspraxis macht es uns leichter, uns von der Geschäftigkeit des Verstandes zu lösen und uns auf die innere Stille einzustimmen.


  • Ein Schub an frischer Energie und eine Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit.

Eine konsequente Meditationspraxis führt zu erhöhter Energie ohne dabei nervös zu sein. Es mindert die Chance auf einen nachmittäglichen Leistungsabfall, dem sonst häufig mit Stimulanzien wie Kaffee und Energydrinks entgegengewirkt werden muss. Du fühlst dich den ganzen Tag über leistungsfähiger.


  • Verbesserung der Schlafqualität.

Menschen, die bisher Probleme mit dem Schlafen hatten, stellen oft schon wenige Tage nach Beginn ihrer Meditationspraxis Verbesserungen fest. Sogar diejenigen, die jahrelang mit Schlaflosigkeit zu kämpfen hatten oder auf Schlafmittel angewiesen waren, beginnen besser zu schlafen.


  • Verbesserung des Gedächtnisses.

Meditation ist für das Gehirn das, was Kraftraining für die Muskeln ist. Sie verbessert deine neurologischen Funktionen, einschliesslich deines Gedächtnisses und deiner Kreativität. Genauso wie du durch Training stärkere Muskeln bekommst, entwickelst du durch eine konsequente Meditationspraxis eine bessere Gehirnleistung.


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